Am vergangenen Samstag fand im Quarzwerk in Marx eine umfassende Übung statt, bei der mehr als 160 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk (THW), Deutscher Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) und Deutschem Roten Kreuz (DRK) zusammenkamen, um ein Tankerunglück in der Nordsee zu simulieren. Treffpunkt war um 08:00 Uhr im Marxer Gewerbegebiet, von wo aus die Einsatzkräfte im geschlossenen Verband zum Übungsgelände verlegten.
Einsatzszenarien und Herausforderungen
Die Übung umfasste eine Vielzahl an Szenarien, die abgearbeitet werden mussten, darunter:
- Sicherstellung der Kommunikation mit allen eingesetzten Kräften
- Aufklärung und Überwachung aus der Luft
- Menschenrettung
- Brandbekämpfung
- Eindämmung, Aufnahme und Umpumpen von austretendem Schweröl
- Errichtung eines Behelfsbeckens
- Aufbau einer Behelfsstraße
- Sicherstellung der Verpflegung der Einsatzkräfte
Um 10:30 Uhr wurde die Situation besonders herausfordernd: Über Funk meldeten die Einsatzkräfte, dass Personen gerettet werden mussten und Fässer, die als Gefahrstoffe eingestuft waren, im Wasser trieben. Um die Übung so realistisch wie möglich zu gestalten, kam Pyrotechnik zum Einsatz, die Rauch und Explosionen simulierte.
Das unwegsame Gelände stellte die Einsatzkräfte vor große Herausforderungen und verdeutlichte die Notwendigkeit eines geländegängigen UTV (Utility Task Vehicle), das von der Freiwilligen Feuerwehr Wiesmoor bereitgestellt wurde.
Effiziente Einsatzkoordination und Zusammenarbeit
Die Koordination der Übung erfolgte durch die Technische Einsatzleitung der Feuerwehr sowie durch einen neu getesteten mobilen Stabsraum. Dieser hochmoderne Stabsraum bietet alle technischen Mittel zur effektiven Einsatzkoordination und stellte sich als äußerst hilfreich heraus. Die Einsatzkräfte lernten zudem den Umgang mit technischen Gerätschaften des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN), die für die Ölabwehr bereitstanden.
Im Einsatz waren die Kreisfeuerwehrbereitschaften aus dem Landkreis Wittmund sowie der Seehafenstadt Emden, die DLRG, der THW Ortsverband Norden und die DRK Bereitschaften im Kreisverband Wittmund e.V.
Nachbereitung und Erkenntnisse
Nach rund sechs Stunden intensiver Übung fand die Veranstaltung mit einem gemeinsamen Abschlussessen ihren Ausklang. In der Nachbesprechung werden die gewonnenen Erkenntnisse ausgewertet und in die zukünftige Einsatzplanung integriert. Diese Übung hat nicht nur die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Organisationen gestärkt, sondern auch die Einsatzbereitschaft der Kräfte auf ein neues Niveau gehoben.
Die wertvollen Erfahrungen aus dieser Übung sind ein entscheidender Bestandteil unserer kontinuierlichen Verbesserung der Notfallstrategien und der Einsatzfähigkeit in zukünftigen Situationen.