OSTFRIESISCHE FEUERWEHREN UNTER MILTITÄRSCHUTZ

OSTFRIESISCHE FEUERWEHREN UNTER MILTITÄRSCHUTZ

– Erstmalige Kooperation in einer Gefechtsübung –

Die Landung des Polizeipräsidenten in einem Flugzeug, in dem umkämpften Gebiet von Frieslanien, musste durch zivile Feuerwehren abgesichert werden. Nach der Landung kam es zu einem Feuergefecht, in dem die Einsatzkräfte der die Freiwilligen Feuerwehr geschützt und rasch evakuiert werden mussten.

Dieses war ein Teil der Langzeitübung „Friesischer Löwe 2021“ des Objektschutzregiments der Luftwaffe „Friesland“. Frieslanien ist ein erfundener Name, für die Region, in der die Übung erfolgte und das beschriebene Szenario nicht ganz echt.

Feuerwehren aus den Landkreisen Aurich, Wittmund und Friesland stellten dazu Löschfahrzeuge und eine Einsatzleitkomponente, sowie entsprechendes Personal.

Zum Einsatz kamen folgende Feuerwehrfahrzeuge:

🚒✅ davon vier aus dem Landkreis Wittmund

➡️Einsatzleitwagen 2 (ELW 2) der Kreisfeuerwehr Wittmund (Landkreis Wittmund) Technische Einsatzleitung Landkreis Wittmund

➡️Mannschaftstransportfahrzeug (MTF) Kreisfeuerwehr Wittmund (Landkreis Wittmund)

➡️Mannschaftstransportfahrzeug Zugführer (MTF ZgFhr) Kreisfeuerwehr Wittmund (Landkreis Wittmund)

➡️Tanklöschfahrzeug 8/18 (TLF 8/18) Ortsfeuerwehr Friedeburg (Landkreis Wittmund) Freiwillige Feuerwehren Friedeburg

➡️Tanklöschfahrzeuge 10/23 (TLF 10/23) Ortsfeuerwehr Berumerfehn (Landkreis Aurich)

➡️Löschgruppenfahrzeug Katastrophenschutz (LF 20 KatS) Ortsfeuerwehr Bockhorn (Landkreis Friesland)

Flugsicherheitsmeister Oberstabsfeldwebel Markus Graf Strachwitz, der selbst Leiter der Kreisfeuerwehrbereitschaft Wittmund ist, betreute die Feuerwehren vor Ort und berichtet, dass es in den Einsatzlagen der Bundeswehr bei Auslandseinsätzen öfter vorkomme, dass örtlich zivile Feuerwehren bei der Sicherstellung des abwehrenden Brandschutzes die Streitkräfte unterstützen.

Hierzu werden die ausländisch zivilen Feuerwehren durch die militärischen Brandschutzkräfte derBundeswehr vor Ort ausgebildet. Dieses erfolgte auch mit den bei der Übung eingesetzten Feuerwehren. Ein Szenario, wie es in einem Krisenfall vorkommt, wurde erstellt.

Die Einsatzfahrzeuge wurden geschützt von Infanteristen an einem Sammelpunkt abgeholt und gesichert mit gepanzerten Fahrzeugen in einer Kolonne zum Fliegerhorst Upjever eskortiert. Dort wurden die Einsatzkräfte den militärischen Brandschutzkräften des Objektschutzregimentes der Luftwaffe „Friesland“ übergeben. Eine Unterweisung auf die Flugzeugbrandbekämpfung und dem besonderen militärischen Gefahrenpotential bei der Luftfahrzeugbrandbekämpfung erfolgte dann bis zum Nachmittag in Theorie und Praxis.

Eine nicht alltägliche Schulung für die freiwilligen Feuerwehren, die die erlernten Inhalte auch in ihre Ortsfeuerwehren tragen werden. Ein weiteres Highlight war für einige der Teilnehmenden in diesem Abschnitt der Übung, dass ein Flugfeldlöschfahrzeug (FLF) geführt und bedient werden konnte.Nach Beendung der Schulung am Nachmittag, wurden die 28 Einsatzkräfte mit ihren sechs Fahrzeugen der zivilen Feuerwehr, unter militärischem Begleitschutz in das Übungsgelände der Bundeswehr in Brockzetel verbracht.

Dort wurde ein Einsatzleitwagen 2 (ELW2) im dichten Wald, zwei geländegängige Tanklöschfahrzeuge (TLF) und ein Löschgruppenfahrzeug des Katastrophenschutzes (LF20-KATS) an der Start- und Landebahn der Anlage positioniert. Diese Bahn dient im Normalfall Segelfliegern, jedoch wurde sie durch das Militär in der Übung ertüchtigt, um Start- und Landung größerer motorisierter Flugzeuge zu ermöglichen. Das Gelände rund um die Start- und Landebahn war stark durch nicht ersichtliche Soldatinnen und Soldaten und einer Vielzahl an beeindruckenden Militärfahrzeugen gesichert.In der Übung wurde die Kommunikation zwischen den zivilen Einsatzkräften und dem Militär über Funk geübt. Hier war ein einwandfrei Verlaufen zu verzeichnen.

Die an der Start- und Landebahn positionierten Tanklöschfahrzeuge stellten den Brandschutz für ein tatsächlich landendes Flugzeug sicher, bei der Landung und dem späteren Start. Die Feuerwehren sind im Anschluss wieder in einer gesicherten Kolonne zurückgekehrt auf den ehemaligen NATO-Flugplatz Jever (Upjever) zurückgeführt worden. Die Übung endete hier für die Feuerwehren mit einer Verabschiedung durch den stellvertretenden Regimentskommandeur Oberstleutnant Artur Zielinski.

Er teilte den eingesetzten Kräften mit, dass die Zusammenarbeit mit „grün“, also positiv bewertet wurde. Weiterhin sagte Zielinski, dass es ihn freuen würde, wenn die Zusammenarbeit zwischen den zivilen Feuerwehren und der Bundeswehr darüber hinaus ausgeweitet werden könnte. Zum Abschluss erhielt jede teilgenommene Feuerwehr das Wappen der Einheit und jede einzelne Einsatzkraft ein begehrtes Patch der Übung, sowie zwei kleine Giveaways für den Alltag.Für die Bundeswehr war es das erste Mal in ihrer Geschichte, dass zu einer militärischen Übung zivile Feuerwehren hinzugezogen wurden.

Ungewöhnlich war für eine militärische Übung auch, dass Führungskräfte der Feuerwehren, für einen gewissen Zeitabschnitt und mit Abstand, die Beobachtung der Handlungen vollzogen.Das Zusammenspiel war eine Erfahrung, die auf beiden Seiten für positive Reaktionen sorgte und die zivilmilitärische Zusammenarbeit fördert.Bericht: Manuel Goldenstein vom Feuerwehrverband Ostfriesland

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